Anna Mars' plastische Arbeiten zeigen menschliche Büsten, aber auch Glieder und Organe. Die Titel der Figuren – etwa Zorn, Weisheit und Ignoranz – sind Bewusstseinszustände, die für jeden elementare Bedeutung haben. Diesen Büsten, Tieren und Chimären, auf ihren immer ähnlichen Brustkörben, sind nicht nur menschliche Köpfe aufgesetzt, und ihre geschlossenen Augen erscheinen darüber hinaus nach innen gerichtet, so als wollten sie sagen: Seht, wie ich im Schlafe zu mir selbst finde!
Auf der anderen Seite stehen die Installationen der Künstlerin: In ihnen wird der Mensch in seine Einzelteile zerlegt, man könnte sie als eine Art Katalog humaner Eigenschaftsträger verstehen, verkörpert durch Dinge wie Herz, Hirn, Hand und Fuß, geformt aus weißem Porzellan, werden sie zur Karte menschlicher Gemütszustände. Was die Fülle des Daseins ausmacht, wird in den Arrangements von Anna Mars zum figürlichen Kosmos des Lebens. Alles scheint dazu zu gehören: Ließe man die Schwere weg, was bedeutete dann das Leichte?