
WEINIG roman
Roman Weinig – Imaginäre Räume der Achtsamkeit
Die hyperrealistischen Gemälde von Roman Weinig üben auf den Betrachter einen Sog aus, dem man sich schwerlich entziehen kann. Dabei ist es nicht relevant, an welchem Ort dies geschieht. Galerien-, Messe-, Sammler- oder Atelier-Atmosphäre bewirken gleichermaßen dieses unvorhergesehene Innehalten. Extra gezoomt anmutende Nahaufnahmen fesseln thematisch in surreal zusammengefügten Bildgeschichten oder setzen eine Art Standbild dermaßen in Szene, dass es, herausgenommen aus dem täglichen Fluss der Ereignisse, in hohem Maße nachhaltig wirkt. Eine Stellungnahme des Betrachters scheint unausweichlich zu sein.
Diese Strategie ist zugleich Bestandteil des künstlerischen Konzeptes. In unserer rasant schnelllebigen Zeit sieht Weinig darin Aufgabe, Bedürfnis und Chance, Momente der Konzentration und Achtsamkeit in seinem Sujet unermüdlich anzubieten.
In einer nahezu gefühlten übersinnlichen Seelenverwandtschaft mit dem österreichischen Künstler Gottfried Helnwein, kreisen Weinig`s Statements um Verlorenheit und Hoffnung und sind Ergebnisse seismographischen Aufspürens und Aufzeichnens globaler Entwicklungen gesellschaftlichen Lebens mit all seinen Verwerfungen und Untiefen, die den Rezipienten im Alltag gegenüberstehen, so der Maler selbst.
In ebenso starker Intensität und Perfektion ist seine Malweise zu betrachten. Ausgewählte Formate, Hölzer, Leinengewebe, mehrfache Grundierungen, bilden schon in diesem Stadium eine starke emotionale Grundlage. Der Sepia farbenen, detaillierten Rohzeichnung folgend, schließt sich ein langwieriger, hochenergetischer Prozess, partiell aufgetragener, mehrschichtiger Farblagen an, die in der Folge durch differenzierte Mal- und Kratztechniken weiter bearbeitet werden. So erzeugte, hoch sensible Oberflächenstrukturen bleiben in der Phase der Vollendung ohne Versiegelung und bewahren dadurch eine atmende Lebendigkeit. Die brillanten Farbübergänge und Nuancen der einzelnen Passagen zum Gesamtbild hin, lassen in Farbtiefe und -feinheit an altmeisterliche Licht- und Raumatmosphäre anknüpfen.
Thema, Malweise, Haltung und Anspruch bilden bei Weinig eine 100%ige Symbiose, die ihn in höchster Intensität und Akribie nicht selten an körperliche Grenzen gehen lässt.
© Kathrin Christoph, Neugersdorf, Januar 2019
1972 | geboren in Löbau/Sachsen, lebt und arbeitet in der Oberlausitz |
seit 2015 | Zusammenarbeit mit Galerie FLOX |
2013 | Mitglied in der Kunstinitiative im FRIESE e.V. |
PREISE | |
2013 | internationale Ausstellung SINN & GLÜCK im Friese in Kirschau, Gewinn des Publikumspreises GLÜCKSPILZ |
AUSBILDUNG/BERUF | |
bis 2009 | Arbeit in verschiedenen Berufen |
BIENNALEN AUSWAHL |
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2019 | OSTRALE Biennale Dresden, Deutschland |
MESSEN AUSWAHL |
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2016 | ART-FAIR KÖLN, mit Galerie FLOX, Köln, Deutschland |
2015 | BERLINER LISTE mit Galerie FLOX, Berlin, Deutschland |
ART FESTIVALS AUSWAHL |
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2013 | internationale Ausstellung "SINN & GLÜCK/ SENS & LUCK" Galerie im Friese Art Factory FLOX, Kirschau, Deutschland |
2012 | ART EVENT im WEISSEN RIESEN, Neugersdorf, Deutschland |
GRUPPENAUSSTELLUNGEN AUSWAHL |
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2020 | PORTFOLIO 20/I, Galerie FLOX, Dresden, Deutschland |
2017 | THE NEXT STEP , Galerie FLOX, Dresden, Deutschland |