transfair / DIEDERICHS jörn (Malerei )und KALLWEIT nando (Skulptur)

15. Juni - 25. August 2018

Das für diese Ausstellung geschaffene Kunstwort bildet sich assoziativ aus den Begriffen Transfer und Fairness. Es wird mit deren Bedeutung unweigerlich aufgeladen. Diese Absicht aufnehmend, gehen die beiden ausstellenden Künstler, der in Bremen geborene und in Dresden lebende Maler Jörn Diederichs sowie der Bildhauer Nando Kallweit aus Badow bei Schwerin, diesem Thema, jeder auf seine unverwechselbare Weise, nach. Es ist die Ausstellung zweier Künstler und Kunststile, wie sie unterschiedlicher kaum sein können: Auf der einen Seite Jörn Diederichs mit seiner expressionistischen Malerei. Sein grober Duktus und seine dem Thema exakt entsprechende Farbauswahl prägen unverwechselbar seine Handschrift. Der Gegenstand seines malerischen Schaffens ist der ihn umgebene Alltag, Dresdener Szenen, besonders die um den jährlich stattfindenden Christopher Street Day. Arbeitsergebnisse vom 2018er werden in der Ausstellung zu sehen sein. Gleichzeitig betreut der Künstler in Projekten Asylbewerber, bearbeitet mit ihnen künstlerisch Erlebtes und Zukünftiges. So ist er nicht nur Maler und Grafiker, sondern auch Dokumentarist. Er hat an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden studiert und war Meisterschüler bei Professor Kerbach.

Auf der anderen Seite ist Nando Kallweit der künstlerische Gegenpol. Er verschafft der Ausstellung mit seinen Bronzeplastiken und geschwärzten Eiche-Skulpturen in der für ihn unverwechselbaren klassischen Ästhetik genau den Spannungsbogen, den diese benötigt. Es entsteht eine Atmosphäre, die bei dem Betrachter Assoziationen auslöst und Interpretationsspielräume eröffnet. Kallweit ist begnadeter Autodidakt und weltweit mit eigenen Ausstellungen und auf Kunstmessen präsent, so unter anderem in New York, London und Cannes. Speziell für die Ausstellung in der Galerie FLOX hat er mehrere Arbeiten geschaffen. „Vogelköpfe“, „Waldgöttinen“, „Damen“ und „Family“ werden in Dresden erstmals gezeigt. Damit setzt sich mit dieser Ausstellung eine schon lange anhaltende, erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Galerie und dem Künstler fort. Was die beiden Künstler eint, ist die norddeutsche Herkunft,vor allem jedoch die Darstellung von Menschengruppen, des Einzelnen darin in seiner spezifischen Situation, in seiner Position zum anderen, seinen möglichen Absichten und seinem Tun. Gleichzeitig bearbeiten die Künstler, jeder in seinem für ihn so typischen Stil, den inneren Dialog ihrer Protagonisten. Dieser ist geprägt vom stetigem Abgleich mit dem Außen, der eventuellen Auseinandersetzung mit diesem, dem Gleichgewicht von Geben und Nehmen auf einer ausgewogenen fairen Art und Weise.

Künstlerinterviews: Hellfried Christoph/ Dresden + Musik: Farhad Toofan / afghanisches Harmonium und Reza Rezai / Trommeln / beide Dresden